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Rheinmetall - Highflyer vor Absturz?

Verantwortlicher Autor: Joachim Scheuermann Düsseldorf, 19.02.2024, 09:37 Uhr
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Kursanstieg Rheinmetall für zwölf Monate in Prozent
Kursanstieg Rheinmetall für zwölf Monate in Prozent  Bild: Joachim Scheuermann, Quelle: ariva.de

Düsseldorf [ENA] Rheinmetall, das Unternehmen, das schwerpunktmäßig im Rüstungssektor tätig ist, hat pünktlich zur Münchner Sicherheitskonferenz ein neues Allzeithoch bei 389,3 € je Aktie. Der Tiefststand der Aktie seit der Notierung in EURO war in 2003 bei 9,65 €. Notiert wird je Stückaktie ohne Nennwert.

Rheinmetall versteht sich selbst als Technologiekonzern, wobei lt. Geschäftsbericht der Rüstungsanteil den größten Anteil der Produktpalette darstellt. 33.700 Beschäftigte erwirtschaften einen Umsatz von 6,4 Mrd € Die Zahlen beziehen sich auf das publizierte Geschäftsjahr 2022. Die Zahlen für 2023 konnten noch nicht vollständig verarbeitet werden, da nicht alle Kennzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorliegen.

Das Kurs/Buchwert-Verhältnis von zuletzt 2,87 ist die Spitze der vergangenen sechs Jahre bei einem Median von 2,015. Aufgrund des Kursanstiegs seit Anfang 2023 hat sich dieser Wert wahrscheinlich deutlich verschlechtert. Auch das Kurs/Gewinn-Verhältnis von 25,07 aus 2023 ist die Spitze der vergangenen sieben Jahre, hier liegt der Median bei 15,135, wobei der Wert für 2020 außen vor gelassen wurde, da unrealistisch und datenverzerrend. Der Gewinn, dessen Median 334 Mio € ist, war in 2022 mit 535 Mio um 7,2% höher als 2023 bei einem Jahresschlußkurs, der aber in 2022 um 35,17 % niedriger lag.

Bei einer angenommenen Steigerung des Umsatzes je Aktie auf 166 € in 2024 von 159,15 aus 2023 läge das Kurs/Umsatz-Verhältnis bei 2,345 von 1,80, was im Vergleich z.B. zu Münchner Rück mit 0,72 oder Siemens mit 1,4 sehr hoch wäre, jedoch nicht die Spitze im DAX darstellt. Lag der Tiefststand der Rheinmetallaktie 2003 bei 9,65 € so hat der Kurs erst ab 2020 tatsächlich zulegen können. Die Jahresschlußkurse lagen 2021 bei 83,06 in 2022 bei 186,05 und in 2023 bei 287. Der Eröffnungskurs im Februar lag bei 324,2, so daß die Steigerung auf das AZH eine Zunahme im bisherigen Februar von 20,08 % bedeutet. Auf den gesamten Februar bezogen müßte der Aktienkurs bei dieser Steigerungsrate bis Monatsultimo auf ca. 450 € steigen.

Eine Aktie die in den exponentiellen Kursanstieg übergeht ist immer von der Schwerkraft betroffen. Für jeden Verkäufer muß es auch erst mal einen Käufer geben. Legt man die angeführten Kennzahlen zugrunde, so ist die Aktie aus Sicht des Autors überteuert, insbesondere unter dem Aspekt, daß bei einer Beendigung des Ukrainekrieges sofort die Luft aus den spekulativen Vorstellungen in Hinblick auf weitere Umsatz- und Gewinnzuwächse abgelassen wäre. Bildlich gesprochen könnte der Ballon jederzeit platzen.

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