
Bell 47 - Helikopter

München (D) [ENA] 1946 begann die Serienproduktion dieses leichten Mehrzweckhubschraubers. Für die amerikanische Firma *Bell Aircraft Corporation* war dies ein weiteres Erfolgsmodell in der Sparte *Helikopter* des Luftfahrtunternehmens. In verschiedenen Varianten wurden gesamt 5.600 Einheiten produziert.
Die *Bell Aircraft Corporation* wurde 1935 gegründet und spezialisierte sich zunächst auf die Entwicklung und Produktion einer Reihe von Jagdflugzeugen während des *Zweiten Weltkrieges*. Nach Ende des Krieges verlegte man den Geschäftsschwerpunkt auf die Produktion von Hubschrauber. Die *Bell 47* und später die *Bell UH-1* zählt zu den bekanntesten Produkten dieses Herstellers.
Bell Aircraft Corporation
Außerdem leistete das Unternehmen innovative Beiträge für Rüstung, Luft- und Raumfahrt. Darunter sind die *Bell X-1, das erste Überschallflugzeug*, sowie das *Reaction Control System der Mercury-Kapsel*. Die Geschäftsleitung war von 1959 bis 1965 unter anderem mit einem Deutschen besetzt: Walter Dornberger. Dieser war zusammen mit Wernher von Braun für die Entwicklung der V2 während des Krieges zuständig. Die Firma *Bell Aircraft Corporation* wurde 1960 von *Textron* gekauft und die Tochterfirmen *Bell Helicopter* und *Bell Aerosystems Company* wurden gegründet.
Auffällig an der *Bell 47* ist die Form der Cockpit-Verkleidung aus Plexiglas. Scherzhaft wurde dies *Goldfischglas* genannt. Die offene Gitterrohrkonstruktion, der 2-Blatt-Haupt-Rotor sowie die beiden *angehängten* Kraftstofftanks prägen den Helikopter-Typ in seiner unverkennbaren Erscheinung. Das Platzangebot ist für drei Personen ausgelegt. Je nach Variante/Bauart leistet der Verbrennungsmotor zwischen 200 und maximal 305 PS in der Stufe *Bell 47G-4*.
Weltweiter Verkauf der Bell 47
Ein Motor der Firma *Lycoming* verrichtet in dem *G-4 Modell* robust und zuverlässing seine Arbeit. Anfangs kamen die leistungsschwächeren Motoren des Herstellers *Franklin* zum Einsatz. Generell besticht die *Bell 47* durch ihre enorme Wendigkeit und der präzisen Steuerungsmöglichkeit. Ein weiterer Pluspunkt ist die robuste, wartungsarme und technisch einfache Konstruktion und Ausführung. Die Cockpit-Ausstattung inklusive dem *Flight-Panell* konnte sogar für den *Instrumentenflug* hochgerüstet werden.
Neben dem amerikanischen inländischen Absatzmarkt wird die *Bell 47* in weiteren 50 Ländern offeriert und für deren Luftwaffen verkauft. In Deutschland wurde das Heer und die Luftwaffe mit diesem Helikopter ab 1957 ausgestattet. Mitte der 1970er Jahre flogen noch 45 Stück in der Variante *G-2 Sioux*. Dabei waren auch Modelle *Agusta/Bell* enthalten. Den europäischen Absatzmarkt deckten die in Lizenz gebauten Eineiten der Hersteller *Agusta/Italien* und *Westland/Großbritannien* ab.